Wurftechniken

Um während dem Spiel auf dem Parcours variabel zu bleiben und Bahnen in verschiedenen Weisen bespielen zu können, gilt es für fortgeschrittene und professionelle Spielerinnen und Spieler verschiedene Arten von Würfen anwenden zu können beziehungsweise zu beherrschen. Unterschieden wird dabei hauptsächlich zwischen dem Werfen mit der Vor- oder Rückhand, dem Overhand Throw, um Hindernisse hoch zu überwinden und natürlich dem finalen Putt.

Rückhand-Würfe

Der Rückhand-Wurf ist die wohl gängigste Variante, um die Disc in die Luft entgleiten zu lassen. Vor allem als Anfänger ist es fundamental den einfachen Rückhand-Wurf kennen und verstehen zu lernen. Er bietet dem Spieler oder der Spielerin gute Möglichkeiten das Werfen mithilfe dieser Technik und Feinschliffen auch nur mit diesem Wurf beeinflussen und an die Gegebenheiten anpassen zu können.

Griffe – Der wichtigste Part jeder Wurftechnik ist der jeweilige Griff, der zu den Arten des Werfens zugehörig ist. Aufgrund der unterschiedlichen Größen der Finger und einem unterschiedlichen Wohlbefinden beim Angreifen der Disc gibt es mehrere Arten in die Scheibe vor dem Wurf in der Hand liegen zu haben. In jedem Fall ist es wichtig einen optimalen Grip und Halt an der Scheibe zu finden. Meistens befinden sich deshalb mindestens drei Finger in der Innenseite des Spielgerätes und einer ist auf dem Ring der Scheibe positioniert. Mit dem Daumen wird die Disc an ihrer Oberseite fixiert.  Einige der verschiedenen Möglichkeiten und Varianten der Griffe sind in den nachfolgenden Abbildungen zu sehen.[Vgl. Menickelli u. Pickens, 2016, S. 101]

Wurf – Der Ausgangspunkt eines jeden Wurfes ist ein stabiler, sportlicher, geerdeter Stand in Richtung Zielkorb mit optimalen Körperschwerpunkt und guter Haltung. Der Wurfablauf ist von Sportler zu Sportlerin unterschiedlich und deshalb stetig anders zu beschreiben. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass ein Anfänger oder eine Anfängerin lernen muss die richtige Kraftübertragen auf die Disc aufzubringen und den perfekten Zeitpunkt zu finden, um die Scheibe loszulassen.[Vgl. Menickelli u. Pickens, 2016, S. 110]

Hier ist der Wurfablauf an einem rechthändigen Beispiel in den Abbildungen erklärt: Der Ausgangspunkt ist ein seitlicher Stand in Richtung Zielkorb. Die Scheibe wird gerade vor dem Körper gehalten. Man zieht die Scheibe seitlich am Körper vorbei und folgt dem Spielgerät mit den Augen. Im Normalfall nimmt man ein bis zwei Schritte Schwung, um vor allem den Drive perfekt zu landen und überkreuzt dabei die Beine. Dann vollzieht man die Wurfbewegung und zieht die Disc, ähnlich wie beim Starten eines Rasenmähers an der Körper-Vorderseite vorbei und gibt der Scheibe noch einen kleinen Schnalzer aus dem Handgelenk mit, ehe sie in ihre nun vorgegebene Flugbahn entgleitet.

Vorhand-Würfe

Mit dem Vorhand-Wurf ist einem rechtshändigen Sportler oder einer rechtshändigen Sportlerin möglich, die zumeist schwächere linke Wurfhand zu kompensieren und mit diesem Wurf einen Turn in die entgegengesetzte Richtung zum Rückhandwurf zu erzielen. Auch hier gibt es erneut sämtliche Variationen von Griffen. Es lässt sich allerdings verallgemeinerlichen, dass es diesmal zwei Finger sind, die sich in der Innenseite der Wurfscheibe befinden und der Daumen auf der Oberseite des Spielgerätes liegt. Zumeist sind die anderen zwei Finger am Rand der Scheibe gelegen und umschließen diesen gabelförmig mit den innenliegenden.[Vgl. Menickelli u. Pickens, 2016, S. 121]

 

Der Wurfablauf ist erneut sehr individuell, läuft allerdings ähnlich dem Rückhand-Wurf ab und beschließt sich wieder die Scheibe seitlich am Körper vorbeizubewegen. Entscheidend ist hier nicht nur eine technikversierte Schrittfolge, sondern auch die letzte Kraftübertragung, die bei dieser Wurftechnik vom Handgelenk aus beim Auslassen der Scheibe auf das Wurfgeschoss wirkt. Der genaue Ablauf ist wiederrum unterhalb abgebildet.

Der Putt

Oftmals erweist sich der Putt als der zentrale Wurf einer gesamten Bahn. Viele Schwierigkeiten können beim finalen Wurfversuch in den Zielkorb eine tragende Rolle spielen und zuvor perfekt erzielte Würfe zunichtemachen. Es ist deshalb von größter Bedeutung für fortgeschrittene Sportler und Sportlerinnen vor allem Wert auf das Training und Verfeinern ihrer Putt-Technik zu legen. Von Turbo- bis zu Spin-Putts sind auch in diesem Bereich der Vielfältigkeit der unterschiedlichen Methoden keinerlei Grenzen gesetzt.[Vgl. Menickelli u. Pickens, 2016, S. 139]

Alle verschiedenen Möglichkeiten haben allerdings auch Gemeinsamkeiten, abgesehen davon, dass sie natürlich, innerhalb von 10 Metern zum Korb, gemäß der zuvor besprochenen Falling-Putt-Regel durchgeführt werden müssen. Um einen idealen Putt ausführen zu können, ist es fundamental einen stabilen Stand in Richtung Zielkorb zu haben und die Scheibe mit genügend Geschwindigkeit und Genauigkeit in die Fangketten der Zielvorrichtung zu befördern.

Hier ist der Putt an einem Beispiel erklärt: Befindet man sich in aussichtsreicher Position beziehungsweise Distanz zum Zielkorb, greift man im Normalfall zu einer Putt-Disc und begibt sich in eine geeignete Haltung. Dazu steht man parallel und breitbeinig in Richtung Korb. Die Scheibe hält man, etwas unterhalb, gerade vor dem Körper und der Blick zielt auf die Zielvorrichtung. Um die Scheibe in die Ketten zu befördern, drückt man sie quasi, mit gerader Flugbahn, von sich weg.

Weitere Wurftechniken

Ergänzend zu diesen Grundtechniken von Würfen gibt es noch andere Techniken, die ihre Entstehung daraus ziehen, dass sie benötigt werden, um diverse Hindernisse auf dem Platz zu überwinden oder größere Distanzen zurücklegen zu können. Der Roller beispielsweise beschreibt das Werfen einer Disc in genau dem Winkel, so dass sie sich nach der Landung aufstellt und noch einen beachtlichen Weg in Richtung Zielkorb zurücklegt.[Vgl. Menickelli u. Pickens, 2016, S. 133]
Die Kunst besteht bei diesem Wurf darin die Scheibe genauso in der Luft zu positionieren, dass sie sich wirklich in Richtung des Ziels bewegt.

Ein anderes Beispiel sind verschiedene Overhand Throws zu denen auch der Tomahawk gehört. [Vgl. Menickelli u. Pickens, 2016, S. 128]
Dabei wird die Scheibe wie das namensgebende Objekt mit dem Daumen hin zu den anderen Fingern eingeklemmt und wie ein Geschoss durch die Luft geschleudert.